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Aus der ZeitschriftAsyl 1/2024 | S. 14–21Es folgt Seite №14

Zwischen Kindheit und Selbstbestimmung

Potentiale von Pflegefamiliensystemen für unbegleitete Geflüchtete im Teenageralter

Zusammenfassung

Die Zahl unbegleiteter Kinder im Asylverfahren (UMA) nimmt in der Schweiz seit 2021 kontinuierlich zu. Die Sorge um Familienangehörige sowie häufig traumatische Erlebnisse vor, während und nach der Flucht führen zu hohen Belastungssituationen der jungen Menschen. Zugleich geraten die Unterbringungs- und Betreuungsstrukturen für sie an ihre Belastungsgrenzen. Der Beitrag erörtert unter Bezug auf die kinderrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz zunächst die aktuelle Situation unbegleiteter Minderjähriger in den Unterbringungsstrukturen. Der Fokus liegt auf der Situation geflüchteter Kinder im Teenageralter und deren spezifischen Herausforderungen angesichts ihrer Fluchtbiografie. Sodann wird das Potential von Pflegefamilien für minderjährige Geflüchtete diskutiert. Professionell begleitet, stellen sie eine wertvolle Ressource dar, um besonders vulnerablen jungen Menschen ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Das Pflegefamilienmodell kann einen wichtigen Beitrag zu ihrer sozialen Teilhabe leisten und den überlasteten Strukturen im Asylwesen mit solidarischem Engagement begegnen.

Résumé

Le nombre d’enfants non accompagné·e·s en procédure d’asile (RMNA) ne cesse d’augmenter en Suisse depuis 2021. Les préoccupations concernant les membres de la famille ainsi que les expériences souvent traumatisantes vécues avant, pendant et après la fuite entraînent des…

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